50+ – ein spiritueller Talk mit Claudia Dieckmann

altes Ehepaar

Wer will sich schon mit so etwas befassen? Wer will sich mit „Alt werden“ befassen?
In unserer Gesellschaft ist man jung, schön, gescheit, dünn, sexy, jederzeit erreichbar.
Alt sind die anderen, krank werden die anderen.
Alt ist ein Schimpfwort geworden. Hinfällig ist wirkliche Gefahr!
Wenig Funfaktor. Unerwünscht. Klappe fällt.

Hier muss uns das Leben Spaß machen!

Und ich sage Euch!
Schaut auf die Energie dieser Worte!

Es MUSS SPASS machen.

Dass Müssen und Spass machen sich so gut wie ausschließen, macht nichts.
Wir trimmen das Leben hin auf „Spass machen“ und alles andere blenden wir aus.

Und ich frage Euch: Was, wenn es sich nicht trimmen lässt?
Dann kann man weiter nicht hinschauen.
Man kann ausweichen auf Sucht.
Man kann aussteigen und sich etwas Neues suchen, das mehr Spass macht.

NUR NICHT DORT HINSCHAUEN. BITTE!

Die Menschen haben keine Strategien für ein Leben, das keinen Spass macht.
Menschen wünschen sich nicht mehr alles Gute oder schönen Urlaub.
Sie wünschen sich „viel Spaß“!
Menschen wünschen sich nicht mehr eine gute Zeit oder viel Glück!
Sie wünschen sich „viel Spaß“.
Dieser Wunsch ist eine Versicherung dessen, dass der eine am Leben des anderen Anteil nimmt, sich also mag!

Mit 50+ bist Du ein „Grufti“.

Das einzige, was Dir als Grufti noch hilft, Spaß zu haben, ist der Spaß, der sich in Deinem Innen manifestiert hat.
Dieser Spaß kommt aus einer Einstellung.
Eine Einstellung, die das Leben, die Menschen und vor allem sich selbst und das eigene Ego nicht mehr so ernst nimmt.
Dieser Spaß kommt aus einer inneren Dankbarkeit.
Diese resultiert aus der inneren Freude, zu leben und dafür dankbar zu sein.
Dieser Spaß muss keine Spaßgesellschaft um sich haben.
Er kann auch alleine Spaß haben an der Gnade des Seins.
Die Freude, die im Außen wie ein fast kindliches “ Spaß haben“ wirkt, ist im Innen ein ganz tiefes Annehmen.
Das will gelernt sein und ist Ausdruck einer Weisheit, die wenige haben. Ein Annehmen dessen, was ist, ein Zufriedensein mit dem, was das Leben einem gerade jetzt bietet.
Während sich im Außen etwas scheinbar Ähnliches in der Wirkung zeigt, liegen im Innen Welten dazwischen. Und darum ging es in dem gestern stattgefundenen Talk.
Das Außen ist eine Widerspiegelung des Innen.
In dem einen Fall ist es die Widerspiegelung der ängstlichen Verdrängung von Unerwünschtem.
In dem anderen Fall ist es die Widerspiegelung der gewachsenen Weisheit aus der Suche und der Erkenntnis der Wahrheit.

Vor einigen Tagen im Zug hörte ich unfreiwillig das Gespräch eines modernen Jungmanagers mit einem offensichtlich zu gewinnenden zukünftigen Jungmanager:
Es ging darum, wie „cool“ die Arbeit sei, wie das Miteinander „echten Spaß“ mache, wie motiviert die „Leute“ seien.
Motivation kommt, meinte er, wenn /weil er, der Manager, immer für die Leute da sei, sie immer motiviere. Das bewirke den „Spaß“, den die Leute daran haben, viel zu leisten. Sein Vorbild.
Der Zuhörer verstand alles.
Dann ging der Zuhörer auf die Toilette und just in dem Augenblick hat einer der „spaßigen, glücklichen, motivierten Leute“ ihren motivierenden Chef angerufen und ihm über Zores bei der Arbeit berichtet.

Interessiert Sie die Antwort?

Der Chef herrschte den Anrufer an und verbot ihm, ihn mit negativen Botschaften zu beschießen.
Er sei nicht des Anrufers Schei….haus, wie er das „spaßig“ und zweifelsohne sehr motivierend nannte, und der Anrufer möge ihm motiviert und freundlich und froh entgegentreten.

Dann war etwa eine Sekunde Pause.
Der Anrufer muss daraufhin wieder mit der Schilderung des Problems begonnen haben und der Chef zog ihm wieder motiviert eine drüber. Dann war er am Ziel. Das Gespräch wurde sichtlich faktisch.
Mitten drin lobte der Chef den Anrufer und meinte, dass es ja auch so ginge; er müsse verstehen, dass man dem Chef gegenüber nicht nur mit Problemen antanzen könne.

Was hat das mit 50+ zu tun?
Auch der junge Narziss wird einmal ein Grufti. Wenn er Glück hat.
Denn, seien wir ehrlich; nicht jeder hat das Glück, 50+ zu erleben.
Spätestens dann, oder später, wird er mit einem Leben konfrontiert.
Und dann wäre es gut, wenn er sich rechtzeitig und fortwährend mit der wichtigsten Frage des ganzen Lebens befasst hätte: Wer bin ich?
Dann wäre es gut zu wissen, was passiert, wenn wir altern, warum wir altern und wie wir mit der Situation so umgehen können, dass sie uns nicht depressiv macht, sondern wir daran wachsen.

Menschen sind Menschen und als solche alle sterblich.
Junge ebenso wie alte.
Menschen wollen glücklich sein, und Menschen mögen es gar nicht leiden, wenn Unglück im Leben antanzt.
Das Leben bringt aber Leiden mit sich, spätestens im Alter.
Es macht also Sinn, sich mit der Frage, wie gehe ich mit Leiden um, auseinanderzusetzen und dem Leben Sinn abzuringen.
Idealerweise tut man das dann, wenn es einem gut geht, und nicht erst, wenn alles schon zu spät ist.
Wenn wir physikalisch denken und das Thema Energie in unsere Gedanken mit einbeziehen, dann erkennen wir: Energie ist.
Wenn das der Fall ist, dann wäre Energie auch noch, wenn wir nicht mehr im Körper sind.
Das gilt aber nur dann, wenn dieses „wir“ neben dem Körper auch Geist ist und wenn dieser Geist unabhängig von unserem Körper existiert.
Wären wir nur der Körper, wären wir eine Maschine, die nicht denkt, sondern programmiert ist. Leider hat man oft bei Mitmenschen dieses Gefühl. Nach einer gewissen Nutzungsdauer sind Maschinen „abgeschrieben“ und werden in unseren Bilanzen ausgebucht. Ebenso wäre es mit dem Körper im obigen Beispiel.

Aber: Selbst für die alte Maschine gilt:
Sie ist Energie und bleibt Energie.
Die Tatsache, dass sie abgeschrieben ist, lässt die Energie der Materie nicht verschwinden.

Bedenkt man weiters, dass alles, was wir materiell wahrnehmen, benutzen, uns daran freuen und uns davon abhängig machen, irgendwann einmal ein Gedanke war, dann sind wir der Wahrheit nahe.
Energie folgt den Gedanken und Materie entsteht aus Geist.

Die Bibel (Johannes Evangelium) sagt dazu:

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

Es war eine Dame da gestern und sie war sehr glücklich, dass ich mit ihr saß: Sie war sehr glücklich mit dem Output der 2 Stunden.
Sie erkannte, dass alles eine Frage des Glaubens ist, und ich glaube das auch.
Ich hatte das Gefühl, dass meine Anwesenheit und die gemeinsame Reflexion, mein Wissen, das ich meinem Lehrer danke, sinnvoll eingesetzt war.
Eine Seele einen Schritt weitergeführt.
Macht Sinn.
Ein Seele, die reif ist, kann die Welt verändern.

Danke Master!

Ein Artikel von Mag. Claudia Dieckmann